Spenden Sparkasse Bochum IBAN: DE02 4305 0001 0016 0069 00 BIC: WELADED1BOC
Vorstand Melanie Hagen Katharina Berger Josephine-Marie de Roy-Pommer
Peters Löwenbande e.V. z. Hd. Melanie Hagen Tippelsberger Str. 40 44807 Bochum

Emil

Verfasserin: Melanie Hagen 2017 in der Weihnachtszeit lernten wir Emil kennen, der gerade seinen 16. Geburtstag gefeiert hatte. Bereits ein Jahr zuvor musste Emil erfahren, dass Krebs auch vor Kindern und Jugendlichen keinen Halt macht, als bei ihm mit noch nicht mal 15 Jahren Leukämie diagnostiziert wurde. Emils Chance auf Heilung sollte eine Knochenmarkspende sein und dank seiner so liebevollen und engagierten Familie, die geradezu Himmel und Hölle in Bewegung setzte, um Emil zu helfen, wurden nicht nur Gelder für eine Typisierungsaktion akquiriert, sondern letztlich auch zwei passende Spender gefunden: zwei seiner fünf Geschwister, Josi und Jakob, kamen als Spender zu 100% in Frage. Aufgrund einer noch besseren „Passung“ wurde zunächst Josi als Spenderin ausgewählt und ihr Knochenmark Emil transplantiert. Nach einer langen und schweren Zeit des Kämpfens schien Emils Leid beendet und der Weg in ein ganz normales Teenie-Leben bereitet: endlich wieder Alltag mit Schule, Freunden, Urlaub, Arbeit Und vor allem Fotografieren. Emils Passion war das Fotografieren, sodass wir ihm zu seinem 16. Geburtstag einen Fotokurs im Tierpark und Fossilium Bochum und ein neues Objektiv schenkten. Im Frühjahr 2018 jedoch wurden bei einer Routinekontrolluntersuchung im Klinikum Essen wieder Leukämiezellen in Emils Blut gefunden der Krebs war zurück. Manch einer hätte sicherlich aufgegeben: nicht so Emil und seine Liebsten. Sie rauften sich wieder zusammen und sagten dem Krebs ein weiteres Mal den Kampf an. Im Sommer desselben Jahres spendete Emils älterer Bruder Jakob ihm noch einmal Knochenmark eine weitere Transplantation, wieder ein schwieriger Weg zurück ins (Alltags-)Leben. Ein Weg, der ihn sogar als geheilt im August 2018 eine Lehre als Gestaltungstechnischen-Assistenten anfingen ließ. Leider schlug das Schicksal oder der Krebs ein weiteres Mal grausam zu und als Emil im Oktober unter einem geschwollenen Knöchel litt wurde er untersucht und im MRT wurde festgestellt, dass der Krebs bereits sein gesamtes Knochengerüst befallen hatte. Damit stand fest, dass Emils Krebs nicht zu besiegen war und er nach seinem zweiten Rezidiv nicht wieder geheilt werden könnte. Seine Familie und er entschlossen sich, genauso wie wir damals, seine verbleibende Zeit bestmöglich gemeinsam zu nutzen und fuhren nach Dänemark in den Familienurlaub, besuchten den schauspielenden Jakob in Berlin, feierten Weihnachten und Silvester gemeinsam und wären mit unserer Unterstützung eigentlich nach London geflogen alle 8 Schmidts. Aber einen Tag, bevor es los gehen sollte, verstarb er im Kreise und in den Armen seiner Familie. Emil war nicht nur ein Kämpfer mit dem Herzen eines Löwen, sondern er war vor allem eine Lichtgestalt. Zumindest ließ sich das herauslesen und -hören aus all den Bekundungen der Zuneigung, die ihn zu Lebzeiten und auch nach seinem Tod gemacht wurden. Für uns ist Emil nicht nur einer unserer absoluten Herzensfälle, weil er der Cousin von Stephan, unserem Finanzverwalter war, sondern einfach, weil er so war, wie er war. Ich lernte Emil erst sehr spät persönlich kennen genau genommen eine Woche, bevor er verstarb. Zuvor hatten vor allem Stephan und meine Schwester Katharina zu ihm Kontakt. Bei Kindern und Jugendlichen wie Emil ist manchmal weniger Kontakt eben mehr. Ich traf Emil und seine Familie, um mit ihnen London zu planen, den Trip, den wir für Emil als Herzenstraum verwirklichen wollten. Für ihn war London nämlich ein magischer Ort, den er so gerne noch einmal besuchen und vor allem seiner Familie zeigen wollte. Da ich ein totaler London-Fan bin, der noch dazu gerne alles akribisch plant, traf ich also Emil und seine Liebsten in ihrem Zuhause in Bochum. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich schon Respekt vor diesem Treffen man stelle sich vor, man lernt jemanden kennen, von dem man weiß, dass er bald sterben wird bzw. muss. Ein mehr als beklemmender und bedrückender Gedanke, noch dazu als junge Mama, deren Hormone sowieso Achterbahn fahren. Aber sobald ich Emil und seine Mama, seine Brüder und Schwestern sah, war da eigentlich kein Platz mehr für Traurigkeit, sondern nur noch für Wärme - so strahlte er, so strahlten seine Familienmitglieder aus jeder Pore Liebe und Positivität aus. Das mag jetzt kitschig klingen und vielleicht nicht gerade originell, aber genau so war es. Umso schrecklicher für uns, zu erfahren, dass zumindest Emils Licht so früh erlöschen musste und das, welch Ironie des Schicksals, nur einen Tag, bevor wir seinen großen Traum wahrmachen konnten. Am Ende finanzierten wir nicht seinen Traum von London, sondern einen winzig kleinen Teil seiner Trauerfeier, aber wir sind dennoch dankbar, dass wir so einen Teil dazu beitragen durften, Emil zu erinnern. Möget ihr Löwenherzen, mögen Sie alle, sich Folgendes, ein Zitat aus „Harry Potter“, das Emil als Motto für seine Beerdigung auswählte, zu Herzen nehmen: „Happiness can be found, even in the darkest of times.”
Spenden Sparkasse Bochum IBAN: DE02 4305 0001 0016 0069 00 BIC: WELADED1BOC
Vorstand Melanie Hagen Katharina Berger Josephine-Marie de Roy-Pommer
Peters Löwenbande e.V. z. Hd. Melanie Hagen Tippelsberger Str. 40 44807 Bochum

Emil

Verfasserin: Melanie Hagen 2017 in der Weihnachtszeit lernten wir Emil kennen, der gerade seinen 16. Geburtstag gefeiert hatte. Bereits ein Jahr zuvor musste Emil erfahren, dass Krebs auch vor Kindern und Jugendlichen keinen Halt macht, als bei ihm mit noch nicht mal 15 Jahren Leukämie diagnostiziert wurde. Emils Chance auf Heilung sollte eine Knochenmarkspende sein und dank seiner so liebevollen und engagierten Familie, die geradezu Himmel und Hölle in Bewegung setzte, um Emil zu helfen, wurden nicht nur Gelder für eine Typisierungsaktion akquiriert, sondern letztlich auch zwei passende Spender gefunden: zwei seiner fünf Geschwister, Josi und Jakob, kamen als Spender zu 100% in Frage. Aufgrund einer noch besseren „Passung“ wurde zunächst Josi als Spenderin ausgewählt und ihr Knochenmark Emil transplantiert. Nach einer langen und schweren Zeit des Kämpfens schien Emils Leid beendet und der Weg in ein ganz normales Teenie-Leben bereitet: endlich wieder Alltag mit Schule, Freunden, Urlaub, Arbeit Und vor allem Fotografieren. Emils Passion war das Fotografieren, sodass wir ihm zu seinem 16. Geburtstag einen Fotokurs im Tierpark und Fossilium Bochum und ein neues Objektiv schenkten. Im Frühjahr 2018 jedoch wurden bei einer R o u t i n e k o n t r o l l u n t e r s u c h u n g im Klinikum Essen wieder Leukämiezellen in Emils Blut gefunden der Krebs war zurück. Manch einer hätte sicherlich aufgegeben: nicht so Emil und seine Liebsten. Sie rauften sich wieder zusammen und sagten dem Krebs ein weiteres Mal den Kampf an. Im Sommer desselben Jahres spendete Emils älterer Bruder Jakob ihm noch einmal Knochenmark eine weitere Transplantation, wieder ein schwieriger Weg zurück ins (Alltags - )Leben. Ein Weg, der ihn sogar als geheilt im August 2018 eine Lehre als Gestaltungstechnischen-Assistenten anfingen ließ. Leider schlug das Schicksal oder der Krebs ein weiteres Mal grausam zu und als Emil im Oktober unter einem geschwollenen Knöchel litt wurde er untersucht und im MRT wurde festgestellt, dass der Krebs bereits sein gesamtes Knochengerüst befallen hatte. Damit stand fest, dass Emils Krebs nicht zu besiegen war und er nach seinem zweiten Rezidiv nicht wieder geheilt werden könnte. Seine Familie und er entschlossen sich, genauso wie wir damals, seine verbleibende Zeit bestmöglich gemeinsam zu nutzen und fuhren nach Dänemark in den Familienurlaub, besuchten den schauspielenden Jakob in Berlin, feierten Weihnachten und Silvester gemeinsam und wären mit unserer Unterstützung eigentlich nach London geflogen alle 8 Schmidts. Aber einen Tag, bevor es los gehen sollte, verstarb er im Kreise und in den Armen seiner Familie. Emil war nicht nur ein Kämpfer mit dem Herzen eines Löwen, sondern er war vor allem eine Lichtgestalt. Zumindest ließ sich das herauslesen und -hören aus all den Bekundungen der Zuneigung, die ihn zu Lebzeiten und auch nach seinem Tod gemacht wurden. Für uns ist Emil nicht nur einer unserer absoluten Herzensfälle, weil er der Cousin von Stephan, unserem Finanzverwalter war, sondern einfach, weil er so war, wie er war. Ich lernte Emil erst sehr spät persönlich kennen genau genommen eine Woche, bevor er verstarb. Zuvor hatten vor allem Stephan und meine Schwester Katharina zu ihm Kontakt. Bei Kindern und Jugendlichen wie Emil ist manchmal weniger Kontakt eben mehr. Ich traf Emil und seine Familie, um mit ihnen London zu planen, den Trip, den wir für Emil als Herzenstraum verwirklichen wollten. Für ihn war London nämlich ein magischer Ort, den er so gerne noch einmal besuchen und vor allem seiner Familie zeigen wollte. Da ich ein totaler London-Fan bin, der noch dazu gerne alles akribisch plant, traf ich also Emil und seine Liebsten in ihrem Zuhause in Bochum. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich schon Respekt vor diesem Treffen man stelle sich vor, man lernt jemanden kennen, von dem man weiß, dass er bald sterben wird bzw. muss. Ein mehr als beklemmender und bedrückender Gedanke, noch dazu als junge Mama, deren Hormone sowieso Achterbahn fahren. Aber sobald ich Emil und seine Mama, seine Brüder und Schwestern sah, war da eigentlich kein Platz mehr für Traurigkeit, sondern nur noch für Wärme - so strahlte er, so strahlten seine Familienmitglieder aus jeder Pore Liebe und Positivität aus. Das mag jetzt kitschig klingen und vielleicht nicht gerade originell, aber genau so war es. Umso schrecklicher für uns, zu erfahren, dass zumindest Emils Licht so früh erlöschen musste und das, welch Ironie des Schicksals, nur einen Tag, bevor wir seinen großen Traum wahrmachen konnten. Am Ende finanzierten wir nicht seinen Traum von London, sondern einen winzig kleinen Teil seiner Trauerfeier, aber wir sind dennoch dankbar, dass wir so einen Teil dazu beitragen durften, Emil zu erinnern. Möget ihr Löwenherzen, mögen Sie alle, sich Folgendes, ein Zitat aus „Harry Potter“, das Emil als Motto für seine Beerdigung auswählte, zu Herzen nehmen: „Happiness can be found, even in the darkest of times.”